
Zone 2 Training: Alles nur Hype oder bringt es dir wirklich etwas
Gerade Crossfit Athleten neigen dazu in jedem Workout an ihr Limit zu gehen und die Qualität des Trainings daran zu bemessen wie hart sie sich zerstört haben. Doch dies ist nicht wirklich ein nachhaltiger Weg um besser zu werden. Ausdauer ist eine der wichtigsten Grundlagen für Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag. In der Welt des Ausdauertrainings hat sich das Konzept des Herzfrequenzzonen-Trainings bewährt, insbesondere das Training in Zone 2. Doch was genau verbirgt sich hinter Zone 2 Training? Welche Vorteile bringt es dir und wie setzt du es optimal ein?
Was ist Zone 2 Training
Als Grundlage dient hier das 5 Zonen Modell, dass aus der Sportwissenschaft stammt. Zone 2 Training bezeichnet eine moderate Intensität, bei der du mit etwa 60–70 % deiner maximalen Herzfrequenz trainierst. Diese Zone liegt unter der anaeroben Schwelle, was bedeutet, dass dein Körper hauptsächlich auf den Fettstoffwechsel zurückgreift, um Energie zu gewinnen. Das Training fühlt sich zwar anstrengend, aber dennoch komfortabel an – du solltest in der Lage sein, eine Unterhaltung zu führen, ohne stark ausser Atem zu geraten. Die meisten Sportler, die ihre Ausdauer verbessern wollen, nutzen Zone 2 Training als Grundlage ihres Trainingsplans, und das aus gutem Grund: Es bietet eine Vielzahl von Vorteilen für die aerobe Kapazität und das allgemeine Herz-Kreislauf-System.
Was sind die Vorteile von Zone 2 Training
Zone 2 Training ist viel mehr als nur „leichtes Training“; es ist der Eckpfeiler eines effektiven Ausdauertrainingsplans.
Verbesserte Fettverbrennung: In Zone 2 lernt dein Körper, Fette als Hauptenergiequelle zu nutzen, was besonders wichtig für längere Belastungen ist. Da die Glykogenspeicher im Körper begrenzt sind, wird durch das Training in Zone 2 eine effizientere Nutzung der Fettreserven gefördert. Mit der Zeit wird dein Körper dadurch resistenter gegen Ermüdung bei langen Belastungen.
Optimierung der Mitochondrien-Funktion: Die Mitochondrien, auch als "Kraftwerke der Zellen" bekannt, sind für die Energieproduktion verantwortlich. Zone 2 Training stimuliert eine Zunahme der Mitochondrienzahl und verbessert deren Effizienz. Mehr Mitochondrien bedeuten, dass dein Körper mehr Energie für die Muskeln bereitstellen kann, wodurch du länger leistungsfähig bleibst.
Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems: Durch regelmässiges Training in Zone 2 wird dein Herz gestärkt, sodass es pro Schlag mehr Blut pumpen kann. Dies verbessert die Sauerstoffversorgung der Muskulatur und reduziert die Herzbelastung bei gleicher Leistung. Langfristig wird dein Herz-Kreislauf-System effizienter und widerstandsfähiger.
Geringeres Verletzungsrisiko und bessere Erholung: Zone 2 Training ist moderat und belastet Gelenke und Muskeln weniger stark als intensives Training. Dadurch reduziert sich das Verletzungsrisiko, und dein Körper erholt sich schneller. Das bedeutet, dass du häufiger trainieren und deine Ausdauer kontinuierlich verbessern kannst.
Solide Basis für höhere Intensitäten: Zone 2 Training bildet die Grundlage für intensiveres Training. Hier schliesst sich der Kreis zum Crossfit Training. Wenn du regelmässig in dieser Zone trainierst, wird es dir später leichter fallen, in den höheren Zonen 4 und 5 zu trainieren, wo du die anaerobe Kapazität und VO2max steigerst. Eine starke Basis sorgt dafür, dass dein Körper höhere Intensitäten tolerieren und sich davon erholen kann.
Was ist das Zonen Modell
Das Zonenmodell teilt das Training in verschiedene Intensitätsbereiche, die auf der maximalen Herzfrequenz basieren.
Zone 1: Leicht (50–60 % der maximalen Herzfrequenz): Diese Zone dient der aktiven Erholung. Sie ist so leicht, dass sie kaum belastet und wird daher oft für regenerative Einheiten genutzt.
Zone 2: Grundlagenausdauer (60–70 % der maximalen Herzfrequenz): Die Zone des moderaten Trainings, in der Fett als Hauptenergiequelle genutzt wird. Zone 2 Training ist perfekt, um die Ausdauer zu verbessern und die Fettverbrennung anzuregen.
Zone 3: Aerob/Anaerob-Grenze (70–80 % der maximalen Herzfrequenz): Diese Zone ist intensiver und wird genutzt, um die aerobe Kapazität zu steigern. Zone 3 liegt knapp unterhalb der anaeroben Schwelle und mischt Fett- und Kohlenhydratverbrennung.
Zone 4: Anaerobe Zone (80–90 % der maximalen Herzfrequenz): In Zone 4 wird intensiv trainiert, die Energie stammt grösstenteils aus Kohlenhydraten. Dieses Training ist optimal für Tempoläufe und Intervalltraining, was die anaerobe Kapazität verbessert.
Zone 5: Maximale Leistung (90–100 % der maximalen Herzfrequenz): Diese Zone ist nur kurzzeitig haltbar und wird für maximale Belastungen genutzt, um die VO2max zu steigern.
Achtung vor „Junk Miles“
„Junk Miles“ sind Trainingskilometer, die in der Intensität zu hoch für Zone 2, aber zu niedrig für echte Intensitätseinheiten sind (oft in Zone 3). Diese moderate Belastung kann zu einer Belastung ohne nennenswerten Effekt führen. Zone 3 fühlt sich oft anstrengend genug an, um das Gefühl eines „guten Trainings“ zu vermitteln, doch langfristig bringt sie weniger Fortschritt als gezielte Einheiten in Zone 2 oder in den höheren Intensitäten von Zone 4 und 5. Es lohnt sich daher, den Trainingseffekt genau zu beobachten und sich an das polarisierte Modell zu halten.
Periodisierung im Ausdauertraining
Ein gut geplanter Trainingszyklus ist entscheidend für Fortschritte. Periodisierung bedeutet, dass du Phasen hoher Belastung mit Erholungsphasen kombinierst und so gezielt an deiner Ausdauer arbeitest. Häufig wird ein Drei-zu-Eins-Zyklus verwendet, bei dem drei Wochen intensives Training mit einer Woche leichter Erholung kombiniert werden. Während der Aufbauphasen dominiert oft das Zone 2 Training und in den intensiven Phasen kommen Intervalleinheiten aus Zone 4 und 5 hinzu.
Fazit
Zone 2 Training ist mehr als nur eine weitere Trainingsmethode. Es ist das Fundament deiner Ausdauerleistung und bildet die Basis, auf der du jede weitere Leistungsfähigkeit aufbauen kannst. Ein gut strukturierter Trainingsplan mit Zone 2 als Basis, ergänzt durch intensivere Trainingseinheiten und einer genauen Beobachtung der Erholung, wird dich langfristig leistungsfähiger machen. Ob du für ein Rennen trainierst, deine allgemeine Fitness verbessern oder einfach gesünder leben möchtest – mit Zone 2 Training legst du den Grundstein für nachhaltige Ausdauer und verbesserte Leistung.
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